Gut Bustedt

Gut Bustedt ist eines der wenigen Wasserschlösser im Kreis Herford. Der Name Bustedt geht auf „Busgenstede“ zurück: Stätte im Busch. Denn mehr als drei einzelne „Hagenhöfe“ inmitten ausgedehnter Waldlandschaften gab es um 1400 an dieser Stelle nicht. Aus dem „oberen Hof“ entwickelte sich dann im Laufe der Jahrhunderte das Gut Bustedt.

 

Erbaut wurde es ursprünglich im Jahre 1415 vom Ritter Heinrich Ledebur. Ledebur stand im Dienst des Grafen zu Ravensberg. Er ging als „adliger Raufbold“ in die Geschichtsschreibung ein. Ruppig war auch seine Art und Weise bei der Auswahl des „Baugrundstückes“ für die Burg. Im Jahre 1404 von seinem Lehngut bei Spenge vertrieben, baute er in den Bustedter Wiesen eigenmächtig „ein festes Haus“, wobei das Gelände der Herforder Äbtissin Mathilde vom Waldeck und ihrem Damenkloster gehörte. Sie schritt aber erst ein, als Ledebur begann, einen Wehrturm zu errichten. Mit Hilfe des stellvertretenden Landesherrn Johann von Nagel von der Ravensburg bei Borgholzhausen wurde der Turm in einer Fehde 1417/1419 schließlich wieder abgerissen. Ledebur musste Bustedt räumen, die Burg ging in das uneingeschränkte Eigentum der Grafen Ravensberg über.

 

Blick auf den Turm
Blick auf den Turm

Die Burg wurde ab 1443 zunächst von der Familie Nagel weiter ausgebaut; erst im Jahr 1662 wurden die Baumaßnahmen durch die Familie Eller beendet. Inzwischen gab es auch wieder einen Turm, der auf einem Pfahlrost stehend als „Wohnturmburg“ sowohl als Wehrturm als auch als Wohnraum für die Burgherren und seiner Familie diente.

 

In den Jahren 1797 – 99 lässt Christian von Ellern im Rahmen von Renovierungsarbeiten Wandmalereien vornehmen, deren Entdeckung 1983 als kunsthistorische Sensation gilt.

 

1964 verkauft der Nachfolger der Familie Eller das Gut an das Amt Herford-Hiddenhausen, der es wiederum ab 1982 dem Biologiezentrum Bustedt überlässt.

 

Der historische Kunstraum
Der historische Kunstraum